Das ist ja das Schöne an den Büchern von Sebastian Fitzek: Auch wenn es meistens um Mord und Totschlag, Tod und Verderben geht, so geschehen die meisten Details doch eher zwischen den Zeilen. “Passagier 23” bildet keine Ausnahme. Grausamkeiten und Abscheulichkeiten werden angedeutet oder mit einem Satz erwähnt, der Rest bleibt dem Leser überlassen.

Die Protagonisten sind auf ihre ganz eigene Art sympathisch. Hier ist es Martin Schwartz, der Polizeipsychologe, der mehr als nur etwas neben der Spur ist. Warum, das haben Sie bereits dem Klappentext entnommen. Ob lebensmüde oder lebensfroh, die Passagiere des Kreuzfahrtschiffes liefern die ganze Palette der menschlichen Abgründe. Gerlinde. Elena.

Man zuckt zusammen, ist angewidert und möchte das Buch manchmal zur Seite legen, weil die eigene Vorstellungskraft die Geschehnisse unerträglich werden lässt. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt, dieses Motto wird bei Fitzek groß geschrieben. Ich kann alle potentiellen Leser beruhigen: Egal, was Sie auf den ersten Seiten, in den ersten Kapiteln vermuten, Fitzeks geniale Magie, mit der er die Geschichtsfäden wie das Netz einer Spinne über das Kreuzfahrtschiff webt, hinterlässt letztendlich atemlose Sprachlosigkeit.

Das Thema der Geschichte ist schwer verdaulich, weil so abgrundtief widerlich und unvorstellbar. Nichts für schwache Nerven ist eine gutgemeinte Warnung. An alle anderen: Read on!

Last but not least, die Buchdetails:

Titel: Passgier 23
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer Knaur
ISBN: 978-3-426-19919-0, 432 Seiten

(Diese Rezension erschien zuerst auf LovelyBooks.)